Große Entdeckung: „Super-Erde“-Planet gefunden – doch sein Nachbar „stinkt nach faulen Eiern“

Astronomen haben einen fünften Planeten bestätigt, der den nahegelegenen Roten Zwerg L 98‑59 umkreist, der sich in der habitablen Zone des Sterns befindet. Bei dem neu entdeckten Planeten L 98‑59 f handelt es sich um eine Supererde mit einer Mindestmasse von 2,8 Erdmassen und einer Umlaufzeit von 23 Tagen. Die Entdeckung erfolgte mithilfe archivierter Radialgeschwindigkeitsdaten der HARPS- und ESPRESSO-Satelliten.
Charles Cadieux, Hauptautor der Veröffentlichung und Forscher am Institut für Exoplanetenforschung (iREx) der Universität Montreal, sagte: „Die Entdeckung liefert uns wichtige Ziele für zukünftige Atmosphärenstudien mit dem James-Webb- Weltraumteleskop.“ Er fügte hinzu: „Die Entdeckung eines gemäßigten Planeten in einem so kompakten System macht diese Entdeckung besonders spannend.“ Das etwa 35 Lichtjahre entfernte System L 98-59 beherbergt auch drei innere Planeten, die bereits zuvor mit dem James-Webb-Weltraumteleskop untersucht wurden. JWST entdeckte kürzlich Schwefeldioxid in der Atmosphäre von Planet B, vermutlich aufgrund vulkanischer Aktivität.
René Doyon, Co-Autor der Studie und Leiter von iREx, sagte: „Mit seiner Vielfalt an Gesteinswelten und der Bandbreite an Planetenzusammensetzungen bietet L 98-59 ein einzigartiges Labor, um einige der drängendsten Fragen des Fachgebiets zu beantworten: Wie entstehen und entwickeln sich Planeten? Können Gesteinsplaneten um Rote Zwerge ihre Atmosphäre über die Zeit behalten?“
Da L 98‑59 f keinen Transit durchführt, können Astronomen seinen Radius oder seine atmosphärische Zusammensetzung noch nicht messen.
Zukünftige Observatorien – wie das Extremely Large Telescope (ELT) und geplante Direktabbildungsmissionen wie LUVOIR – könnten jedoch in der Lage sein, seine Atmosphäre zu charakterisieren.
Die Entdeckung von L 98‑59 f weist auf eine nahe Supererde in der bewohnbaren Zone hin und macht sie zu einem aussichtsreichen Kandidaten für weitere Untersuchungen bei der Suche nach Leben außerhalb der Erde.
Die bewohnbare Zone – oft auch „Goldlöckchen-Zone“ genannt – ist der Bereich um einen Stern, in dem die Bedingungen für die Existenz von flüssigem Wasser auf der Oberfläche eines Planeten gerade richtig sind.
Wenn ein Planet zu nahe an seinem Stern kreist, steigen die Temperaturen zu stark an, sodass Wasser verdunstet; wenn er zu weit entfernt ist, gefriert das Wasser.
Da flüssiges Wasser für das Leben, wie wir es kennen, unerlässlich ist, steht bei der Suche nach potenziell lebenserhaltenden Exoplaneten die bewohnbare Zone im Mittelpunkt.
Seine genauen Grenzen hängen von der Größe, Temperatur und Helligkeit des Sterns ab und variieren erheblich zwischen verschiedenen Sterntypen.
Das Verständnis der bewohnbaren Zone ist wichtig, da es den Astronomen hilft, Prioritäten bei der Untersuchung der Planeten zu setzen, um Leben außerhalb der Erde zu finden.
Planeten innerhalb dieser Zone haben das Potenzial, ein stabiles, der Biologie förderliches Klima aufrechtzuerhalten.
Auch wenn die Lage in der bewohnbaren Zone keine Garantie dafür ist, dass ein Planet tatsächlich bewohnbar ist – Faktoren wie Atmosphäre, Magnetfeld und geologische Aktivität spielen ebenfalls eine Rolle –, ist sie dennoch der beste erste Filter zur Identifizierung vielversprechender Welten.
Ein anderes Forscherteam hatte zuvor entdeckt, dass der nahe Planet L 98-59 d, der größer und schwerer als die Erde ist, aufgrund seiner schwefelreichen Atmosphäre „nach abgebrannten Streichhölzern und faulen Eiern stinken“ könnte. Agnibha Banerjee, eine der Forscherinnen, erklärte gegenüber Mashable: „Sollten sich diese Erkenntnisse bestätigen und als wahr erweisen, wird dieser Planet für die menschliche Nase nicht angenehm sein.“
„Andererseits wäre der Geruch das geringste Problem, wenn in ferner Zukunft jemals ein Mensch hierherkommen würde – inmitten von enormem Druck, kochenden Temperaturen und giftigen Gasen.“
Daily Express